sorbisches Tanglen?

Zu Ostern bieten wir im Atelier immer bemalte Ostereier an. Seit einigen Jahren bekommen wir auch sorbische. Sie sind mit einer besonderen Technik gefärbt und in einen besonderen Stil, den ich diesmal unversehens mit Tanglen verband: einfache, immer wiederkehrende Muster, sehr konzentriert aufgebracht.
Hier erst mal die Bilder, unten die Erklärung zur Technik:


Die Eier werden gebatikt. Es gibt zwei "Geräte" zum Auftragen von heißem Wachs: einen schräg angeschnittenen Gänsekiel - damit bekommt man kleine Dreiecke mit sanft gerundeten Ecken - und ein Stecknadelkopf. Mit dem macht man die schmalen, länglichen Tropfen und Punkte.

Hier ein Ausschnitt, damit es besser zu erkennen ist:


Das Besondere an der Färbetechnik ist, daß nicht wie beim normalen Batiken eine Farbe auf die andere gesetzt wird, sondern nach jeder Farbe wird das ganze Ei wieder entwachst und die dann nicht gefärbten oder gewachsten Stellen bekommen die neue Farbe.
Das erfordert, anders als beim Tanglen, eine sorgfältige Planung und ist genauso zeitaufwändig wie es sich anhört. Besondere Sorgfalt braucht es auch bei der Einteilung der Oberflächen für das Muster.
Also doch eher "sorbisches Doodlen".

4 Kommentare:

  1. Ojaaaa, die sind schön. Aber als Vorgeschädigte muss ich sagen: das ist harte Arbeit. Meine Mutter war auf dem Trip "sorbische Eier batiken" als ich ungefähr 8 oder 9 war und ich erinnere mich noch überdeutlich an meine ersten Fehlversuche beim Beschneiden des Gänsekiels...Hilfe!! Das Auftragen des Wachses war Horror für mich, ich bin denn doch eher für grobmotorische Handarbeiten geeignet. Liebe Leute, die ihr sowas gerne mal kaufen wollt und beim Preis zusammenzuckt: diese Arbeit ist MINDESTENS das Doppelte, von dem was verlangt wird, wert. Ich weiß, wovon ich rede *ggg*...

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  2. WOW, was für eine aufwändige Arbeit.
    Ich bin zwar eine 'Prün-Liese' – aber das überlasse selbst ich anderen… Dann doch lieber tanglen *gg*.

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  3. *lach*

    Ich muss meiner Mutter Abbitte leisten, die "Eier-Geschichte" war wohl damals eher ein Faible meines Vaters, sie fand es auch im Nachhinein eine sehr anstrengende und künstlerisch schwer anspruchsvolle Arbeit.

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